Genesis 15

Datum: 8.7.2002 Stelle: 1. Mose 15:1-21 Die zentrale Aussage dieses Kapitels ist »Und Abram glaubte dem HERRN, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.« (1.Mo.15,6). »Glauben« kann im AT auch mit »vertrauen« übersetzt werden und ist ein »Verhältnisbegriff«: nicht das intellektuelle Fürwahrhalten, sondern sein eigenes Leben vollständig auf eine andere Person zu stützen (Strong 539). Ebenso bezieht sich »anrechnen [als Gerechtigkeit]« auf eine Beziehung zwischen Personen: An Abrahams Vertrauen konnte Gott erkennen, dass dieser aufrichtig und gerade war in der Beziehung zu seinem Gott, und deshalb behandelte ER Abraham fortan als jemand, der von Herzen SEINEN Willen tun wollte. Gott ließ Abraham gelten als gerecht aufgrund des Glaubens: nicht weil er alle Gebote hielt, sondern weil er sein ganzes Leben auf Gott stützte und deshalb alle Gebote von Herzen gern halten wollte, auch wenn er darin versagte. Trotzdem ist Gott ja auch gerecht und kann nicht einfach die Sünden der Gläubigen (die SEINEN Willen tun wollen, aber versagen) übersehen - Abraham hätte für seine Sünden wie jeder Gläubige auch die Todesstrafe verdient (Jak.1,15). Um das zu vermeiden, hat Gott in Christus die Strafe all unserer Sünden auf sich selbst genommen! So viel Anstrengung hat Gott auf sich genommen und den höchsten Einsatz SEINER Liebe gegeben, damit die, die ihr ganzes Leben auf Gott gestützt haben (d.h. die IHM glauben) nicht zuschanden werden in ihrem Vertrauen, sondern von IHM Hilfe in ihrer Not empfangen. So ist nun das Opfer Christi die Grundlage unseres Glaubens: das, was Gott tat, um die zu retten, die all ihre Hoffnung auf Rettung auf Gott setzen: die so IHM ihr Leben geben, IHM ganz Vertrauen, ihr Leben auf IHN stützen. Solcher Glaube (»sein Leben stützen auf«) kann unmöglich ohne praktische Auswirkung, ohne Werke bleiben. Abrahams Glaube erwies sich in der Prüfung, als er Isaak opfern sollte (1.Mo.22,1-18). Ebenso wird sich der Glaube von neutestamentlichen Gläubigen im Gehorsam und völligen Vertrauen auf Gott zeigen (Jak.2,14.17-18). Wollen wir doch täglich unseren Gott all unsere Hoffnung und Stütze sein lassen und voll auf IHN statt auf uns setzen, wenn Probleme und Leid uns treffen. Um z.B. im Gebet etwas zu erlangen, müssen wir Gott voll vertrauen (Jak.1,6-7), d.h. menschlich gesagt: das Risiko eingehen, alles auf eine Karte, auf Gott zu setzen. Wer das tut, den enttäuscht Gott nicht - Glaube ist kein Risiko. V.8-21: Dieses Zeichen, das der HERR dem Abram gab, war die typische Art, wie damals ein Bund geschlossen wurde. So berichtet Jer.34,10.18-20 von einem solchen Bundesschluss, den König Zedekia mit allem Volk in Jerusalem gemacht hatte, dass nämlich alle hebräischen Knechte freigelassen werden sollten. Der Hintergrund dieser Handlung, zwischen geteilten und geschlachteten Tieren hindurchzugehen, war der, dass es jedem vertragsbrüchigen Bündnispartner ebenso ergehen sollte wie diesen Tieren. Das mag in Jer.34,19-20 angedeutet sein, wo die vertragsbrüchigen Bündnispartner mit dem Tod bestraft werden. Das Besondere an Gottes Bund mit Abram ist: es war ein einseitiger Bündnisschluss von Gottes Seite aus! Denn Gott allein ging zwischen den Tierhälften hindurch (1.Mo.15,17), während Abram tief schlief (1.Mo.15,12). Vor und nach diesem Bündnisschluss heißt es, dass Abram Gott glaubte (1.Mo.15,6; Hebr.11,17-19). Dass Abram hier ein Zeichen von Gott wünschte, kann dem also nicht widersprechen: Glaube sucht und braucht eine Grundlage, um sich darauf zu stützen. Der HERR gab Abram als Zeichen SEIN Wort in Form eines Bündnisschlusses (1.Mo.15,17-21), nicht ein Wunder. Denn Gottes Wort ist zuverlässiger als das größte Wunder, und der Gläubige nimmt sie an, hat er doch volles Vertrauen zu Gott. Ebenso ist auch heute Gottes zuverlässiges Wort die Grundlage unseres Glaubens (z.B. Joh.3,16). Datum: 30.8.2002 Stelle: 1. Mose 15:2-6 Warum dauert es oft so lange, bis Gott ein Gebet erhört? Um uns Möglichkeit zum Glauben zu geben und uns zu zeigen, dass ER erhört hat und nicht wir etwas gemacht haben.
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